
Zwei Tage pures Bergglück im Rätikon
Leibersteig, Hüttenübernachtung und Gipfelsieg
Der Rätikon, ein beeindruckender Gebirgszug, zieht sich von Vorarlberg über die Schweiz und Liechtenstein. Die Touren hier bieten außergewöhnliche Erlebnisse, darunter der Aufstieg zur Schesaplana – dem höchsten Gipfel des Rätikons. Ich habe den Gipfel bereits vom Lünersee aus erklommen, doch diese Tour über zwei Tage, die uns zur Mannheimer Hütte führt, verspricht noch mehr.
Unser Abenteuer beginnt im Brand Innertal, wo wir über Alpwiesen und einen Güterweg zur Oberzalim Hütte wandern. Das Zalimtal, bekannt für seine unberührte Natur, begeistert uns mit seiner Schönheit. Ab der Hütte startet der Leibersteig, ein steiler und ausgesetzter alpiner Steig, der uns anfangs nervös macht. Doch die versicherten Passagen mit Tritten und Seilen beruhigen uns. Oben angekommen, genießen wir einen beeindruckenden Blick auf den Brandner Gletscher und die Schesaplana.
Die Mannheimer Hütte, unser heutiges Ziel, liegt inmitten dieser grandiosen Kulisse. Nach einem herzhaften Abendessen erleben wir einen unvergesslichen Sonnenuntergang über den Bergen. Die letzten Strahlen tauchen die Gipfel in ein oranges Licht – ein perfekter Moment.
Am nächsten Morgen starten wir nach einem kräftigen Frühstück zur Gletscherüberquerung. Früher führte der Weg direkt zur Schesaplana, doch heute müssen wir über den Brandner Gletscher. Mit einem Seil markiert, queren wir das bläuliche Eis vorsichtig. Die Schmelze des Gletschers ist spürbar – ein melancholischer Moment. Nach der Gletscherquerung geht es steil bergauf, und bald erreichen wir die Schesaplanascharte.
Der Gipfel, der mit seinen steilen Hängen beeindruckt, wird von zahlreichen Tageswandernden besucht. Der Ausblick ist atemberaubend – ein unvergessliches Bergpanorama, das wir mit einem Erinnerungsfoto festhalten. Der Abstieg führt uns zum Lünersee, dessen tiefblaues Wasser uns erneut verzaubert. Erschöpft, aber glücklich, erreichen wir am Nachmittag wieder unseren Ausgangspunkt. Diese Hüttentour im Brandnertal war ein unvergessliches Erlebnis – und sicher nicht unsere letzte.