Das Auerhuhn im Brandnertal

Ein besonderer Bewohner der Alpen

Im Brandnertal, eingebettet zwischen Berggipfeln und dichten Wäldern, lebt das Auerhuhn. Dieses Waldhuhn, das in den hochalpinen Regionen Europas ansässig ist, ist nicht nur ein Symbol für die unberührte Natur der Region, sondern auch ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Ökosystems. Umso schöner, dass unsere Region die größte lokale Auerwild-Teilpopulation und eine wichtige Quellpopulation beheimatet. Die Region ist somit ein wichtiges Schutzgebiet für diese nach EU-Vogelschutzrichtlinie geschützte Vogelart.

Einblicke in das Leben des Auerhuhns

Das Auerhuhn, auch bekannt als Tetrao urogallus, gehört zu den größten Hühnervögeln Europas. Die Männchen, oft als "Spielhahn" bezeichnet, sind besonders eindrucksvoll mit ihrem dunklen Gefieder, dem leuchtend roten Kamm über den Augen und einem auffälligen Fächer aus Schwanzfedern. Die Weibchen, auch "Hennen" genannt, sind kleiner und zeichnen sich durch ihr tarnfarbenes Gefieder aus, das ihnen hilft, sich in den dichten Wäldern zu verstecken.

Lebensraum und Verhalten

Im Brandnertal findet das Auerhuhn ideale Lebensbedingungen. Die dichten Nadelwälder, durchsetzt mit Lichtungen und Mooren, bieten dem scheuen Vogel nicht nur Schutz, sondern auch genügend Nahrung. Auerhühner bevorzugen ruhig gelegene Gebiete, abseits von menschlichen Aktivitäten. Besonders im Winter ziehen sie sich in höher gelegene Wälder zurück, wo sie sich von Kiefernnadeln und anderen Pflanzen ernähren.

Die Balzzeit im Frühjahr ist ein besonderes Spektakel für die Auerhühner. Mit gespreizten Schwanzfedern und lautem Gesang versuchen sie, die Weibchen zu beeindrucken und ihre Revieransprüche zu demonstrieren. Unsere prächtige Teilpopulation im Brandnertal lässt vermuten, dass die männlichen Auerhühner den Balztanz beherrschen.

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen

Trotz seiner Anpassungsfähigkeit ist das Auerhuhn in den letzten Jahrzehnten zunehmend bedroht. Im Brandnertal wird daher großer Wert auf den Schutz dieser beeindruckenden Vogelart gelegt. Durch gezielte Maßnahmen wie die Erhaltung und Förderung naturnaher Wälder, das Einrichten von Ruhezonen und das Sensibilisieren der Besucher:innen wird versucht, das Überleben des Auerhuhns langfristig zu sichern.

  • Ausgewiesene Wildruhezonen bieten wichtige Rückzugsmöglichkeiten für das Auerhuhn. In dieser ganzjährigen Wildruhezone gilt ein Wegegebot.
  • Die ausgeschilderten Straßen, Wanderwege und gekennzeichneten Skiabfahrten sowie Loipen dürfen genutzt, jedoch nicht verlassen werden.
  • Gezielte Lenkung von Skitourengeher:innen durch ausgewiesene Aufstiegsrouten und Abfahrten über bestehende Skirouten und Pisten soll die Störungen verringern und die Qualität der Ruhezone verbessern.
  • Da Wildtiere besonders in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv sind, dürfen Bikepark-Trails nur während der Betriebszeiten befahren werden.

LIES HIER MEHR ÜBER UNSERE SCHUTZMASSNAHMEN

Interessante Fakten über unser Auerhuhn

Größe und Gewicht

  • Auerhähne können eine Länge von bis zu 100 cm erreichen und ein Gewicht von 3 bis 6 kg haben. Die Weibchen sind deutlich kleiner, mit einem Gewicht von etwa 1,5 bis 2,5 kg.

Lebensraum

  • Das Auerhuhn lebt vorwiegend in dichten Nadelwäldern mit Lichtungen, Mooren und Heidelandschaften. Es bevorzugt abgelegene, störungsarme Gebiete. Der größte heimische Hühnervogel lebt auf 1.000 bis 1.700 m Seehöhe.

Ernährung

  • Auerhühner ernähren sich von Knospen, Beeren und Insekten. Im Winter sind Kiefernnadeln eine wichtige Nahrungsquelle.

Balzverhalten

  • Die Balzzeit findet im Frühjahr statt. Die Männchen führen beeindruckende Balztänze auf, um Weibchen anzulocken und ihre Reviere zu markieren.

Fortpflanzung

  • Nach der Paarung legt das Weibchen im Mai und Juni 6 bis 10 Eier, die etwa 26 bis 28 Tage lang ausgebrütet werden.

Lebenserwartung

  • In freier Wildbahn kann ein Auerhuhn bis zu 10 Jahre alt werden.

 

Weitere Informationen findest Du auch hier