Bergseen üben eine besondere Faszination aus – die Spiegelungen der Bergwelt in der Wasseroberfläche vermitteln eine unvergleichliche Ruhe. Im Klostertal gibt es mit dem Formarinsee und dem Spullersee zwei eindrucksvolle Beispiele dieser alpinen Schönheit. Die Seen sind nicht nur Orte, an denen Du Kraft tanken und die Sinne verwöhnen kannst. Sie sind auch Ausgangspunkt für intensive Möglichkeiten, die Natur zu erkunden. Zwischen den beiden Bergseen erstreckt sich das „Steinerne Meer“, ein alpines Karstplateau mit mehr als 200 Millionen Jahre alten Zeugnissen einer maritimen Vergangenheit: versteinerte Korallenstöcke, Muschelschalen, Ammoniten. Und was findest Du?
Das Klostertal hält viele Überraschungen bereit. Das Tal ist an der Talsohle sehr eng, steigt man in die Höhen, eröffnen sich wunderbare Ein-, Aus- und Weitblicke. Das Klostertal ist mit seinen vielen Wasserfällen und kristallklaren Bergseen ein sprichwörtlich alpines Wasserreich mit abwechslungsreichen, erfrischenden Wasserplätzen zum Bestaunen und Verweilen.
Andrea Fritz Klostertalerin und stolz auf ihre Heimat
Der Formarinsee - smaragdgrüne Perle
Man muss zugeben, dass der Anblick des Formarinsees einen schon ein wenig mit Ehrfurcht erfüllt. Das Duett zwischen dem See und der Roten Wand ist ein eindrückliches Landschaftsschauspiel. Im Frühsommer, wenn die Alpenrosen blühen, ist der Blick von der Freiburger Hütte hinunter fast ein bisschen kitschig. Die roten Kalkwände der Roten Wand, die über dem Formarinsee thront, spiegeln sich gekonnt im Wasser: ein malerisches Bild, das die Natur hier geschaffen hat.
Die Ufer des Sees laden zum Rasten und Ausruhen ein. Nach einer Wanderung die Füße im kühlen Nass erfrischen und den Blick auf die schroffen Felswände richten.
Unser Tipp: Ein Fernglas eröffnet beeindruckende Einblicke in die Steinbockkolonie, die an der Roten Wand lebt.
Der Formarinsee ist sagenumwoben. Wie einem Märchen entnommen klingt schon der Name „Formarin“. Das Angenehme am Formarinsee: Ganz in der Nähe lädt die Freiburger Hütte zur Rast ein. Die Philosophie der Hütte setzt auf hausgemachte Kräutergetränke und Speisen sowie ausgewählte Lieferantinnen und Lieferanten aus der bäuerlichen Umgebung.
Klingt das nicht nach einem gelungenen Ausflug?
Der Name "Formarin"
Der Name „Formarin“ stammt von einem vor-deutschen Großflur-Namen und steht für eine jahrhundertealte, als Alpgebiet genutzte Kulturlandschaft. Auch jetzt noch wird die Gegend rundum den Formarinsee als Alpgebiet genutzt.
Der Spullersee - tiefblau und geheimnisvoll
Der Spullersee hat seinen natürlichen Charme zweifellos bewahrt, auch wenn er eigentlich ein Stausee ist. Doch davon merkt man besonders am oberen Ende nicht viel. Die Gegend hier erinnert eher an die Karibik, auch wenn die Temperaturen und die Luft natürlich anders sind – frisch und klar! Unweit des Sees liegt die Ravensburger Hütte. Hier kannst Du auch nepalesische Spezialitäten probieren.
Der Spullersee ist ein Naturparadies für vielerlei Aktivitäten. Am Wochenende sieht man oft Angelgäste am Seeufer sitzen. Kletterbegeisterte zeigen an den Spullerplatten ihre Künste. Kaum zu glauben, dass man sich an diesen glatten Felsen festhalten kann. Vom Gipfel des Spullerschafberges eröffnet sich Dir ein besonderer Blick über den See. Ob vom Ufer, vom Berg, von der Felswand oder von der Hüttenterrasse – die Aussicht ist immer herrlich und das Gefühl erst recht!
Ein ursprünglich natürlicher Hochgebirgssee
Der Spullersee ist ein ursprünglich natürlicher Hochgebirgssee in Vorarlberg. Er wurde 1919 bis 1925 von den Österreichischen Bundesbahnen anlässlich der Elektrifizierung der Arlbergbahn aufgestaut und seither zur Energieerzeugung genutzt.
Gut erreichbar: die Bergseen aus dem Klostertal
Aus eigener Kraft: Wanderungen zu den Seen
Zum Formarinsee und zum Spullersee gibt es viele Wege, zum Beispiel mit dem Wanderbusvon Lech oder mit dem E-Bike durchs Zugertal. Aber kennst Du auch die einsamsten Wege zu den bekannten Gebirgsseen? Es sind die Touren, die Dich zu Fuß aus dem Klostertal hinaufführen. Auf manchen Wegen begegnest Du den ganzen Tag keiner Menschenseele, zum Beispiel beim Aufstieg zum Formarinsee von Außerbraz. Zugegeben, diese Wege sind etwas länger und anstrengender, aber die Herausforderung lohnt sich auf jeden Fall. Kannst Du Dir vorstellen, wie es ist, nur zwei Kilometer vom beliebten See entfernt zu stehen und außer ein paar Kühen und einem Hirten niemanden zu entdecken?
Manche Wege zum Formarinsee sind so einsam, dass man den ganzen Tag keiner Menschenseele begegnet.
Du willst es etwas entspannter? Mit dem Wanderbus gelangst Du gemütlich und nachhaltig zu den Bergseen im Klostertal und zurück. Genieße die Fahrt durch die unberührte Natur und tauche stressfrei in die stille Bergwelt ein. Hinfahrt oder Rückfahrt per Bus? Du entscheidest.
Der Ortsbus Lech fährt im Sommer als Wanderbus zum Spullersee L706 (Ravensburger Hütte) und zum Formarinsee L707 (Freiburger Hütte) täglich im Stundentakt zwischen Lech und den Seen. Aus dem Klostertal fährt der Landbus Klostertal Linie 720 bis Langen und Linie 750 bis Lech (kostenlos mit der Gästekarte).
Rund um die beiden Bergseen wartet eine Fülle an Erlebnissen: Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden, Klettergärten und alpine Klettertouren, Angeln, gemütliche Einkehrmöglichkeiten und der Charme traditioneller Alpen. Überzeuge Dich selbst.